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Befindet sich dielektrische Materie in einem äußerem elektrischen Feld, so
tritt eine Ausrichtung von Ladungen auf, was allgemein durch den Begriff der
Polarisation beschrieben wird.
Die Polarisation eines Mediums
wird als das gesamte
elektrische Dipolmoment pro Volumen definiert.
Die Polarisation ist dem äußeren Feld
proportional
|
= |
|
(2) |
Das Feld am Orte des Atoms
berechnet sich nach Lorentz zu:
|
= |
|
(3) |
Damit ergibt sich aus (1):
und wegen
|
|
|
(5) |
Es treten nun je nach Beschaffenheit von Material und äußerem Feld
verschiedene Arten von Polarisation auf:
- Die durch die durch die Ausrichtung der permanenten Dipole hervorgerufene
Orientierungspolarisation .
- Die durch die gegenseitige Verschiebung geladener Atome oder Atomgruppen
hervorgerufene Atompolarisation .
- Die durch die Deformation der Elektronenwolken hervorgerufene
Elektronenpolarisation .
Die Orientierungspolarisation
errechnet sich dabei aus
statistischen Betrachtungen zu
|
= |
|
(6) |
mit
.
Im allgemeinen Fall stellt die Polarisation die Summe dieser drei
Polarisationsarten dar
mit
|
= |
|
|
Damit erhält man aus (5) die Langevin-Debye-Beziehung:
|
= |
|
(8) |
Betrachtet man nun statt der mittleren atomaren Polarisierbarkeit
die
molare Polarisierbarkeit
,
so läßt sich diese im nach
(5) wie folgt darstellen:
Q |
= |
|
(9) |
Im sichtbaren Spektralbereich kann man aufgrund der maxwellschen Beziehung
die molare Polarisierbarkeit, die in diesem Bereich als molare
Refraktion R bezeichnet wird, wie folgt darstellen:
R |
= |
|
(10) |
Aufgrund der Tatsache, daß die einzelnen Polarisationskomponenten in
elektrischen Wechselfeldern bei steigender Frequenz in der zu Beginn des
Abschnitts aufgelisteten Reihenfolge ausgeblendet werden, läßt sich nun
aus der Differenz von Q und R die molare Orientierungspolarisation
errechnen. Über diese erhält man damit die folgende Formel für das
Dipolmoment einer mit dem Molenbruch x1 verdünnten Lösung:
pO |
= |
|
(11) |
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Tim Paehler
1998-10-30