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Doppelbrechung tritt in optisch anisotropischen Medien auf, also in Medien,
deren optische Eigenschaften richtungsabhängig sind. Die die dem huygensschen
Prinzip zugrundeliegenden sphärischen Elementarwellen müssen dabei durch
eine Kombination aus sphärischer Welle (der ordentlichen Welle
) und elliptischer Welle (der ausserordentlichen Welle
) ersetzt werden. Diese kombinierte Welle hat zur Folge, daß sich das
Licht im Medium mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten ausbreitet, was
diesem zwei verschiedene Brechzahlen no und ne zuordnet.
Durch die Aufteilung der Welle in ordentlichen und außerordentlichen Anteil
ergibt sich nun je nach Dicke des Materials eine Phasenverschiebung um
,
mit
|
= |
|
(4) |
Die sogenannte Kerr-Konstante K ist der Proportionalitätsfaktor in der
experimentell ermittelten Gleichung, die die Brechungsindices mit der
Wellenlänge und der elektrischen Feldstärke ins Verhältnis bringen.
ne -no |
= |
|
(5) |
Im vorliegenden Versuch ist die Kerr-Konstante einer piezoelektrischen Keramik
zu ermitteln.
Die beiden Wellenanteile setzen sich nun nach Verlassen der Kristallplatte zu
elliptisch polarisiertem Licht zusammen, die in einem Analysator, dessen
Polarisationsrichtung mit dem Polarisator den Winkel
bilden möge,
aufgefangen. Die dortige Feldstärke läßt sich dann wie folgt beschreiben:
Diese beiden Komponenten interferieren und bilden Licht der Intensität I:
I |
= |
|
(6) |
|
= |
|
(7) |
Als Spezialfälle ergeben sich
Außerdem ergeben sich für elliptisch polarisiertes Licht die Intensitäten für
und :
Durch Messung von
und
läßt sich damit die
Phasenverschiebung
bestimmen.
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Tim Paehler
1998-10-30