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Die induktive Methode geht auf das Zeitalter der wissenschaftlichen
Revolution des 17. Jahrhunderts (auf die wir im 4. Kapitel genauer
eingehen) zurück. Ihre ersten Vertreter (Galilei, Descartes, Bacon)
stellten der bis dahin anerkannten deduktiven Methode der Griechen das
Experiment als konkrete Frage an die Natur gegenüber, durch dessen
Auswertung Theorien über die Natur gebildet und bewiesen werden
konnten. Dies war zweifellos ein Fortschritt gegenüber den
autoritätsgeleiteten Aristotelikern, die ihr Weltbild eher in den festen
Prinzipien der Antike verwurzelt sahen.
Problematisch blieb dabei jedoch unter anderem das Zusammenspiel
zwischen Theorie und Experiment: Eine allgemeine Theorie konnte
natürlich nicht durch eine endliche Anzahl von Versuchen bewiesen
werden, allein die Widerlegung einer Theorie durch experimentelle
Befunde war möglich.
Tim Paehler
1998-10-04