Obwohl HTTP zum Verbindungsaufbau TCP benutzt und damit zunächst per
definitionem ein verbindungsorientiertes Protokoll ist, wird die Verbindung
für gewöhnlich nur so lange aufrechterhalten, wie ein Client eine Anfrage
stellt, und darauf eine Antwort vom Server erhält (oder ein Timeout auftritt).
Dies erklärt die statische Natur von HTML-Seiten, die sich lediglich durch
Speicherung auf Client- oder Serverseite (etwa durch JavaScript oder
CGI-Programme) umgehen läßt. HTTP wird deshalb auch als zustandsloses
Protokoll bezeichnet.
Um eine Ressource (i.a. ein HTML-Dokument) innerhalb von HTTP zu adressieren
verwendet man den für mehrere Protokolle benutzten sog. Uniform Resource
Locator (URL) (z.B. http://wwwmath.uni-muenster.de/index.html), der
sich aus der Benennung eines Protokolls (http), einer IP-Adresse
bzw. einem Namen, der zu einer solchen aufgelöst werden kann,
(wwwmath.uni-muenster.de) und einem Dateipfad (``/index.html'')
besteht.
Ein einfacher HTTP-Request kann z.B. durch das
Systemprogramm telnet emuliert werden:
# Eingabe des Nutzers: >telnet wwwmath.uni-muenster.de 80 # Verbindungsaufbau und Meldung des Erfolgs: Trying 128.176.181.16... Connected to RUTHERFORD.UNI-MUENSTER.DE. Escape character is '^]'. # Anforderung der Seite wwwmath.uni-muenster.de/index.html durch den Nutzer: >GET /index.html # Ausgabe der Seite durch den Server: <TITLE>Fachbereich Mathematik, Universität Münster</TITLE> <frameset cols="165,*" border=1 frameborder=0 framespacing=0> ... # Schließen der Verbindung durch den Server: Connection closed by foreign host.