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Vertrauen als Reduktion sozialer Komplexität

Der Soziologe und Systemtheoretiker Niklas Luhmann hat in [#!Lu68!#] den Begriff `Vertrauen' soziologisch als `Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität' definiert. Er formuliert dabei die bereits in 1.3.2 beschriebene Problematik der sozialen Komplexität folgendermaßen:

`Erst in dem Maße, als der andere Mensch nicht nur als Gegenstand in der Welt, sondern als alter ego ins Bewußtsein tritt, als Freiheit die Dinge anders zu sehen und sich anders zu verhalten, wird die traditionelle Selbstverständlichkeit der Welt erschüttert, wird ihre Komplexität in einer ganz neuen Dimension sichtbar, für die vorerst keine angemessenen Formen der Erfassung und Absorption zur Verfügung stehen.'30

Er unterscheidet zwischen persönlichem Vertrauen und Systemvertrauen. Für beide Arten von Vertrauen weist er auf die Notwendigkeit von Kommunikation hin.31 Die reflexive Komponente des Vertrauens tritt dabei vor allem im Systemvertrauen auf, da die `rationale Basis des Systemvertrauens im Vertrauen in das Vertrauen anderer [liegt]'.32



Tim Paehler
1999-03-23